Die stolze bäuerliche Landwirtschaft mit Viehmärkten, Selbstversorgung und harter Knochenarbeit ist im Laufe der Sechzigerjahre in rasantem Tempo und doch ganz leise verschwunden. Ewald Frie erzählt am Beispiel seiner Familie von der großen Zäsur. Mit wenigen Strichen, anhand von vielsagenden Szenen und Beispielen, zeigt er, wie die Welt der Eltern unterging, die Geschwister anderen Lebensentwürfen folgten und der allgemeine gesellschaftliche Wandel das Land erfasste.
Foto: Friedhelm Albrecht
Ewald Frie, geb. 1962 als neuntes von elf Kindern einer katholischen Bauernfamilie im Münsterland. Er ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen und Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Für Ein Hof und elf Geschwister erhielt er 2023 den Deutschen Sachbuchpreis. Zuletzt veröffentlicht: Keplerstraße 2. Innenansichten geisteswissenschaftlicher Forschung (C.H. Beck 2024); Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland (C.H. Beck 2023).
Moderation:
Franziska Holly Geiß, geb. 1997, studierte Internationale Literaturen und Slavistik im Bachelor an der Universität Tübingen. Sie studierte außerdem am Studio Literatur und Theater. Ihren Master macht sie nun an der Freien Universität Berlin in Angewandter Literaturwissenschaft. Holly schreibt Lyrik und Prosa, moderiert verschiedene Literaturveranstaltungen und ist Vorstand der Literatur-WG e.V.