UNSER DEUTSCHLANDMÄRCHEN Lesung und Gespräch mit Dinçer Güçyeter, moderiert von Cansu Oez und Julian Seeger

Für seinen Debütroman Unser Deutschlandmärchen, erhielt Dinçer Güçyeter den Preis der Leipziger Buchmesse. 2024 wurde der Roman im Gorki Theater in Berlin auf die Bühne gebracht. Er erzählt generationenübergreifend aus der Perspektive der Frauen seiner Familie, vom Leben der Gastarbeiter*innen im Rheinland. „Die Männer,“ so Güçyeter in einem Interview mit NDR Kultur, habe er „einfach zum Schweigen gebracht.“ So schreibt er nicht nur eine Geschichte der Migration, sondern thematisiert auch die Vorgänge im Inneren, eigene und fremde Erwartungshaltungen, und die Frage nach der Möglichkeit einer Selbstverwirklichung.

Foto: © Yavuz Arslan

Dinçer Güçyeter, geb. 1979 in Nettetal, ist ein deutscher Theatermacher, Lyriker, Herausgeber und Verleger. Im Jahr 2012 gründete Güçyeter den ELIF Verlag mit dem Programmschwerpunkt Lyrik. Seinen Verlag finanziert Güçyeter bis heute als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. Unser Deutschlandmärchen wurde 2023 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2024 erhielt er den Else-Lasker- Schüler-Preis. Zuletzt veröffentlicht: Unser Deutschlandmärchen (mikrotext 2022); mein Prinz, ich bin das Ghetto (ELIF Verlag 2021).

Moderation:

Cansu Oez beginnt früh mit dem Erzählen-Wollen von Geschichten, dem Einfangen von Stimmungen und dem Nahbar-Machen von Erlebtem, am liebsten auf der Bühne. Beruflich und akademisch verortet im Interkulturellen (Reiseleitung/ Übersetzung/ Kunst- und Kulturvermittlung/ Studium Interdisciplinary American Studies) mit den Themenschwerpunkten Intersektionalität und Identität.

Julian F. Seeger, geb. 1997, studiert seit 2019 Germanistik und Philosophie in Tübingen. Er schreibt und experimentiert seit 2021 am Studio Literatur und Theater. Seit 2022 beteiligt er sich mit eigenen Texten an verschiedenen Lesungen. Julian Seeger schreibt Prosa und Lyrik und mäandert zwischen den Formen.