Die Journalistin und Autorin Gilda Sahebi zeigt in ihrer klaren Analyse: Wir alle denken rassistisch. Mit Extremismus hat das nichts zu tun. Es ist vielmehr die Konsequenz politischer und gesellschaftlicher Strukturen, die unser Denken und Handeln formen. Dort, wo Mehrheits- und Minderheitsgesellschaften aufeinandertreffen, bilden sich fast zwangsläufig rassistische Denkmuster und Strukturen – außer man steuert bewusst dagegen. In ihrem Buch analysiert Gilda Sahebi die Besonderheiten des deutschen Rassismus, indem sie Dynamiken nachweist, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Sie zeigt die roten Fäden rassistischen Denkens auf, die sich von damals bis in die Debatten der Gegenwart ziehen und legt dar, wie wir rassistische und spaltende Narrative weitertragen, und uns somit Rassismus immer wieder beibringen – und damit die Demokratie gefährden.
Foto: Hannes Leitlein
Gilda Sahebi ist ausgebildete Ärztin und studierte Politikwissenschaftlerin. Sie arbeitet als freie Journalistin mit den Schwerpunkten Antisemitismus und Rassismus, Frauenrechte, Naher Osten und Wissenschaft. Ihre journalistische Ausbildung absolvierte sie beim Bayerischen Rundfunk. Nach ihrem Volontariat war sie Autorin und Redakteurin für die ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“. Sie ist Kolumnistin der taz und arbeitet unter anderem für die ARD und DER SPIEGEL. Gilda Sahebi lebt in Berlin. Zuletzt veröffentlicht: „Unser Schwert ist Liebe“. Die feministische Revolte im Iran. (S. Fischer 2023); Wie wir uns Rassismus beibringen. Eine Analyse deutscher Debatten. (S. Fischer 2024).
Moderation:
Nilima Zaman ist Gründerin der Bildungsinitiative: BiPoC+ Feminismen* Tübingen, ein Safe(r) Space und Bildungskollektiv für feministische Jüdinnen*Juden, Schwarze, indigene und People of Color.